Gedicht-Predigt zu Matthäus

Die Weisen aus dem Morgenland
folgten dem sonderbaren Stern Gottes.
Sie wussten nichts: nur der Stern!
Was erwartet sie?
Wer erwartet sie?
Wo werden sie erwartet?

Sie zogen los – in Hoffnung.
Sie zogen los – dem Stern hinterher,
der Spur, die Gott gelegt hat.
Sie zogen los wie Abraham.

Sie zogen los – in der Hoffnung,
die Strapazen sind nicht umsonst,
die Hoffnung wird nicht enttäuscht,
sie werden nicht zum Spott vor Götter und Menschen.
sich vor sich selbst blamieren – ein Alptraum.

Sie ließen sich auf Unglaubliches ein:
Und dann?
Kein Herrscher, keine Herrlichkeit, keine Macht!
Nicht ein Schnipsel des Erwarteten.
Nur ein Kind in der Futterkrippe,
in einem Stall geboren.
Mehr nicht.
Alles vergeblich?
Selbstverspottung steigt in ihnen.

Mehr nicht?
Der Geist Gottes in ihnen öffnete ihr Herz.
Sie fanden in dem „Mehr-Nicht“ Gott.
Sie gaben, was sie hatten und beteten an.
Sie zogen wieder heim.
Als veränderte Menschen.

Gott handelt unerwartet.
Aber es ist Gott, der handelt.