Predigt (Youtube-Clip) und Texte zum neuen Jahr 2020/21

Eine voraufgezeichneter Gottesdienst zum neuen Jahr

Segen:

Seit Weihnachten, seit Gott in diese Welt gekommen ist, wissen wir, dass wir uns nicht entmutigen dürfen, weil Gott mutig macht.
Wir wissen, dass nicht die Schmerzen und der Tod siegen werden, weil Gott ins Leben gekommen ist.
Nicht Friedlosigkeit, nicht Dunkelheit, nicht Angst, nicht Grausamkeit werden das letzte Wort haben, weil Gott immer wieder Menschen erwählt, die sich all der Finsternis phantasievoll und tapfer entgegenstellen, die das Gute wollen und auch tun.
Gott segne Euch.

Christus begegnen

Die Tür zum neuen Jahr – wie auch immer sie aussieht – ist noch verschlossen.
Wir Christen ahnen, wissen, wer uns auch im neuen Jahr empfangen und begleiten wird.
Es wird kein anderer sein als der, der uns in Jesus Christus begegnet.
Er wird uns begleiten – in Ewigkeit.

In die Zukunft schauen

Der Stern von Weihnachten – liegt hinter uns. So gerne würden wir in die Zukunft schauen.
Zwischen Zukunft und uns liegt immer nur ein Augenblick, ein dünnes Papier – aber undurchsichtig.
Wir sehen nicht, was sie bringt, was vor unserer Gegenwart in der Zukunft liegt.
Macht es uns Angst – das Nichtwissen? Das Unvorhergesehene?
Christen lernen immer mehr, das Angesicht dessen zu sehen, der sie liebt.
Gott in Jesus Christus.
Aus der Zukunft schaut er uns an. Je näher wir ihm kommen, desto klarer wird ER unserem Blick.

Gott unser Friede

Gott, unser himmlischer Vater, du bist unser Licht – hilf, dass wir uns erleuchten lassen.
Du bist unser Friede – hilf, dass wir uns befrieden lassen.
Du bist unser Ziel – hilf, dass wir nicht vom Weg abirren, sondern auf dich zugehen.
Du bist unsere Stärke – hilf, dass wir aus deiner Kraft heraus leben.
Du bist unser Leben – hilf, dass wir unser Leben aus deiner Hand empfangen.
Das bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn und Heiland,
der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Freuden

Das Leben bietet viele Freuden.
Kleine Freuden, die den Alltag immer wieder beschwingen,
große Freuden, auf die man hinleben kann,
Freuden, die andere mir überraschend bereiten,
Freuden, die ich anderen bereite.
Freuden muss man sehen können.
Freuden muss man in sein Herz hineinlassen.
Wir können uns Freuden verschließen.
Wir können uns den Freuden, die heute auf uns zukommen, öffnen –
mit einem stillen, mit einem fröhlichen, mit lautem Dank.

Spuren Gottes

Neugierig sein auf Gott.

Gottes Spuren entdecken.

Von Gottes Gegenwart ergriffen werden.

Wo ist Gott?

Wir sahen Jesu Herrlichkeit, heißt es im Johannesevangelium. Die Jünger sahen in Jesus Gottes Herrlichkeit. In diesem Menschen.

Das ist das Spannende an unserem christlichen Glauben: Es ist uns ermöglicht, Gott da zu finden, wo ihn andere Religionen nicht erkennen können.

Gott der Schöpfer aller Welt ist im Menschen anwesend.

Gott der Herrscher ist im leidenden Menschen anwesend, in dem, der verfolgt wird, gefangen ist, Hunger und Durst hat, er ist erkennbar im vernachlässigten Kind, in dem grauenvollen Tod – und sogar im grausamen Kreuzestod Jesu. Er ist erkennbar in den Trauernden, denen, die unterdrückt sind und sich nach Gerechtigkeit und Frieden sehnen.

Gott ist da, wo wir ihn nicht vermuten. Wir suchen ihn im Hellen, Schönen, Fröhlichen, Machtvollen.

Jesus lehrt uns in seiner Gnade und Weisheit Gottes: Gott lässt sich finden, wo wir ihn nicht suchen. Indem er sich in den tiefsten Tiefen menschlichen Erlebens finden lässt, erkennen wir seine strahlende Herrlichkeit – oft durch Tränen hindurch.

Wir fliehen all das Dunkle – aber er sucht es auf, um uns dort zu finden, wo wir sind,

Zukunft

Aus Gottes Hand nehmen,
verantwortungsvoll leben,
in Gottes Hand legen.

Schwanken

Umfangen
Wir Menschen schwanken zwischen
Zuversicht und Verzagen,
Vertrauen und Klagen,
Beten und Schweigen,
Geborgenheit und Meiden,
Schmerz und Euphorie.
Wir können dem nicht entfliehn,
in allem umfangen von IHM.

Gott sehen

Einer sagte: „Ich würde im neuen Jahr so gerne einmal Gott sehen, dann weiß ich, dass es ihn gibt.“ „Oh“, sagte der Heilige, „du wirst Gott sehen, aber erst einmal sehen wir nur seine Spuren: Jesus Christus, die Schöpfung, wenn andere Menschen mir Gutes tun, die Notleidenden, denen ich helfen soll – alles Spuren Gottes.“ Da antwortete Einer: „Jesus war doch nur ein Mensch! Die Schöpfung ist nur Zufall! Ich und andere Menschen haben doch mit Gott nichts zu tun!“ Da sagte der Heilige: „Schau nur genauer hin, sieh dir nicht nur das Vordergründige an – dann wirst Du Gottes Spuren erkennen. Hinter einer selbstgebastelten Gardine gibt es ganz, ganz viel Welt!“

Bewegung Gottes zur Welt

Seit Jesus gibt es einen immer breiter werdenden Strom an Menschen, die dieses neue Leben nach Gottes Willen weiterführen. Und wir dürfen Teil dieser großen Jesusbewegung, Gottesbewegung hin zu den Menschen sein. Wir, die wir von der Nabelschnur Gottes, des Vaters, leben, wir sind nicht kleinzukriegen, nicht zu vertreiben, lassen uns nicht unterbuttern unter Zweifel, Spott und Hohn, sondern lieben, vergeben, suchen das Leben. Wir lassen uns auch nicht unterkriegen von den Schmerzen, vom Tod, vom Sterben, von dunklen Gedanken. Wir werden uns immer wieder bewusst: Ich bin an der Nabelschnur der Liebe – des Geistes – Gottes. Ich bin sein Kind, trotz allem – und kann rufen: Abba, lieber Vater!

Die Zeit ist erfüllt. Du und ich, wir haben Teil an der großen Bewegung Gottes. Das ist das Große, das Wunderbare an Weihnachten.

Gott danken

Gott danken – das bedeutet, man bedankt sich für etwas, das Gott uns gegeben hat.
Gott lobpreisen – das bedeutet, man freut sich über Gott an sich, dass es ihn gibt.
Manchmal können wir Gott nicht danken, weil wir nichts Gutes in unserem Leben sehen können, weil wir wie blind sind, für das Gute, das er uns schenkt, weil sich Schicksalsschleier über die Seele legen.
Manchmal können wir Gott nicht lobpreisen, weil schlimme Erfahrungen oder unsere Zweifel Gott verdunkeln.
Gott möge Euch helfen, das zu sehen, was er uns alles schenkt.
Gott selbst möge Euch das Lob in Euer Herz und in Eure Seele pflanzen, wenn Ihr verdunkelt seid.
Paulus und Silas lobten Gott im Gefängnis. Glaubensvorbilder lobten Gott aus der Dunkelheit, aus der Tiefe heraus. Und sie wurde hell. Durch den Lobgesang in der Erniedrigung wurden sie stark. Gotteslob in Zeiten der Trauer lässt Licht durch die Tränen schimmern.
Gott segne Euch mit einem solchen Lob. (2013)

Predigt zum neuen Jahr (2007): https://predigten.wolfgangfenske.de/?s=Jesaja+60