Weihnachtsgeschichte – anders

1. Weihnachtsgeschichte nach dem Lukasevangelium Kapitel 2

(Der bekannte Bibel-Text befindet sich hier: https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas2 )

Es herrschte ein mächtiger Kaiser, der hieß Augustus. Der merkte nicht, was in seinem riesigen Römischen Reich so alles vor sich ging.

Er ließ zwar seine Völker zählen, durch einen Mann mit dem Namen Quirinius, aber Ahnung hatte er nicht.

Was er auch nicht wusste: Er ist nicht der größte der großen Herrscher, denn auch er ist Werkzeug in Gottes Hand.

Aber von all dem bekam er nichts mit. So bekam er auch nicht mit, dass etwas außerordentlich Wichtiges – für die Völker aller Welt und aller Zeiten Wichtiges – geschah.

Hirten waren wie immer auf der Wiese. Schafe dösten und grasten. Alles war normal. Wie es bei Hirten weltweit normal ist. Es war Nacht. Nichts Besonderes also.

Doch auf einmal wurde es in der Nacht grell-hell. Das war etwas Besonderes, weil es damals noch kein elektrisches Licht gab. Auch keine Taschenlampen. Auf jeden Fall wurde es grell-hell.

Das war aber auch irgendwie ein anderes Licht als das elektrische Licht heute. Es war Gottes Licht. So eine Art flirrende, wunderbare, weiße Helle, strahlend aber doch irgendwie grell nicht grell, nicht blendend, aber Herz und Seele durchleuchtend. Klarheit Gottes, so nannten sie das Licht, weil es noch nie jemand erlebt hatte und damit auch nicht aussprechen konnte. In diesem Licht der Klarheit Gottes erschien etwas, man nennt das Engel.

Weil die Hirten das alles nicht kannten, niemand kennt das sonst, bibberten und zitterten sie vor Angst. Darum sagte der Engel: Fürchtet euch nicht! Er sagte auch, warum sie sich nicht fürchten sollen, denn Gott zeigt ihnen seine Liebe. Er zeigt sie ihnen und allen Menschen. Diese Liebe liegt in einer Krippe und ist in Windeln gewickelt. Menschen aller Völker werden sich riesig über diese Liebe Gottes freuen.

Nachdem er das gesagt hatte, öffnete sich der Himmel und mächtige Engel sangen ein Gottes-Ehren-Lied:

Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf der Erde bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Dann wurde es wieder dunkel. Die äußerst überraschten Hirten fragten: Was tun? Sie fragten nicht wirklich, sondern rannten was sie konnten in das Dörfchen und suchten die Liebe Gottes in der Futterkrippe. Und sie haben sie tatsächlich gefunden: Maria, die Mutter, Josef, den Vater, und das Kind, die Liebe Gottes.

Aufgeregt berichteten sie, was sie Wunderbares erlebt hatten. Man hörte ihnen, den Hirten, zu! Alle wunderten sich über all das Wunderbare. Und Maria, die Mutter der Liebe Gottes auf Erden, hat es in ihrem Herzen ganz tief drinnen bewahrt und bewegt.

Dann gingen die Hirten wieder hinaus in die Dunkelheit. Doch in den Hirten-Herzen war es ganz, ganz hell. Darum lobten sie Gott, während sie in die Dunkelheit gingen, zurück in den Alltag.

2. Weihnachtsgeschichte nach Lukas noch einmal anders

Die Soldatenheere bejubeln den Herrscher, den Frieden bringenden Herrscher,
den Augustus, den großen Herrscher des Völker beherrschenden Römischen Reiches.
Menschen hoffen auf ihn, auf Politik, Wirtschaft, Kunst, Religion und Wissenschaft:
Frieden für die Welt, Frieden mit Macht und Gewalt, Irrtum und Phantasie.
Dunkle Mächte und Gewalt der Finsternis lassen sich nicht vertreiben, sie bleiben.

Plötzlich, mitten in der Nacht erscheint das grell-herrliche Gottes-Licht.
Gottes-Licht, Herrlichkeit, die die Finsternis durchbricht.
Himmlische Heere bejubeln Gott: Er ist Gott, der Schöpfer, Erhalter.
Gott bringt besonderen Frieden. Gott bringt Frieden ganz besonders:
Ein kleines, strampelndes, schreiendes, lächelndes Wesen an der Mutter Brust
wird Frieden bringen, retten, in Menschen aller Völker wirbelt unaussprechliche Freude.

Müde und erschlafft, gefangen im Alltag, sitzen sie in der Finsternis, spüren, ahnen, wissen:
Da geschieht was! Einmaliges! Nie Gesehenes. Aber was? Unglaublich!
Was bedeutet das? Was hören sie?: „Fürchtet euch nicht!“
Neugierig rennen sie hin. Sie rennen. Wir stolpern durch die Nacht. Wir wollen sehen:
Das kleine strampelnde, schreiende, lächelnde Wesen an der Mutter Brust
das Frieden bringen, retten wird – Völker umspannende unaussprechliche Freude.

Und wir sehen das kleine Wesen.
Das kleine Hoffnungswesen Gottes.
Freude erfüllt uns.
Wir kehren um.
Die Welt ist nicht mehr so wie sie war.
Getaucht ist sie in Gottes herrliches Liebes-Licht.

Unglaublich! Einfach unglaublich!
Seit Jesus ist die Welt anders.
Sie geht nicht mehr unter im Gleichmaß erschreckender Finsternis.
Sie lebt im Dämmerlicht des Morgens. Das Loben beginnt.
Bis das Gottes-Licht ganz aufbricht und das Loben vollendet.